Mit präzisen Verfolgersystemen für den Bühneneinsatz hat sich das Wiener Unternehmen Zactrack bereits viele Lorbeeren erarbeitet. Nun folgt Zacview, das Vorproduktion und Visualisierung des Bühnengeschehens ermöglicht.
Tracking ist eine der Begleiterscheinungen unserer vernetzten Welt. Nahezu in Echtzeit lassen sich alle erdenklichen Prozesse erfassen, visuell darstellen, bewerten und bemessen. Nicht immer ist das der Allgemeinheit zuträglich, liegt es doch in der Art und Verhältnismäßigkeit, wie weit die Verfolgung respektive Überwachung zulässig ist.
Im Falle des Unternehmens Zactrack aus dem schönen Floridsdorf darf diesbezüglich Entwarnung gegeben werden. Seine Produkte sind ausschließlich für den Bühneneinsatz gedacht und sollen dort ein Höchstmaß an Kontrolle über die Gerätschaften bieten. Ein weiterer Schritt hin zur Automatisierung des Bühnengeschehens, denn bislang sind Verfolgersysteme oft von Menschen bedient worden, zumal frühere Automationsversuche eher suboptimal verlaufen sind. Stichworte wie „Präzision“ und „Effizienz“ sind aber längst in der Welt der Bühnen angelangt und angesichts sinkender Budgets wohl unumgänglich.
Vermascht und zugenäht
Im Kern basiert Zactrack auf einem Mesh-Netzwerk, das im Grunde so funktioniert wie das Internet oder freie Funknetze. Jeder Knotenpunkt im Netzwerk ist mit jedem anderen Knotenpunkt verbunden. Die Informationen, in diesem Fall Steuersignale, werden von Knoten zu Knoten durchgereicht, bis sie beim Ziel angelangt sind. Störungen innerhalb eines solchen Mesh-Netzwerk können leicht umgangen werden, indem das Signal einfach den Weg über einen intakten Teil der Struktur nimmt.
Solch ein System gilt somit als sehr zuverlässig und ausfallsicher, kommt also den Anforderungen im Echtzeit-Bühnenbetrieb ausgesprochen entgegen. Die Signalübertragung erfolgt im Falle Zactracks über ein Ultrabreit-Funknetz, das über kurze Distanzen hohe Übertragungsraten ermöglicht und gleichzeitig minimalen Einfluss auf schmalbandige Funknetze verspricht. Auch hier tritt also der grundlegende Netzwerkgedanke zum Vorschein, der Zactrack für einfache Integration in bestehende Steuersysteme empfiehlt.
Alles im Blick, alles im Griff
Mit Zacview rundet Zactrack das Produktportfolio nun ab. Zacview bietet die Möglichkeit, Bühnengeräte über die Tablet-Schnittstelle vorab einzurichten und zu kalibrieren, vollständig bewegliche PTZ-Kameraköpfe zu steuern, und hochauflösende Videoströme zu übertragen. Ein angeschlossener Tablet-PC kann dabei als visuelles Ausgabegerät verwendet werden, wodurch ein eigener Monitor für das Kamerasignal entfällt. Durch die Vorproduktion kann ein Backup geschaffen werden, das zum Einsatz kommt, wenn die Funksteuerung vor Ort nicht möglich ist.
Zacview ermöglicht darüber hinaus, ein digitales 3D-Abbild der Bühnenlandschaft zu erstellen und mithilfe dieses „Digitalen Zwillings“ ganze Shows vorab durchzuspielen. Fast meint man damit schon, jegliche Spontaneität und Improvisation zu verlieren, die ja oft ausschlaggebend sind für eine denkwürdige Veranstaltung. Vermutlich ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis auch solche vermeintlichen Abweichungen glaubwürdig simuliert werden können. Bis dahin bleibt Zacview ein praktisches und vielseitiges Werkzeug für die Bühnensteuerung.
Quelle: Messe & Event Magazin