Lichtinszenierungen, die die Welt schöner machen

Vor 16 Jahren wurden die ersten „leuchtenden“ Events dieser Art von „World of Lights“ kreiert. 

Konzept

Die „leuchtenden Events“ in Deutschland fanden ihren Anfang 2006 mit der Beleuchtung des Westfalenparks in Dortmund. Inzwischen gibt es diese Licht-­Inszenierungen in 20 Städten in Deutschland und dem angrenzenden europäischen Ausland. „Die Dunkelheit ist unsere Leinwand“, sagt der Lichtgestalter Wolfgang Flammersfeld. „Wir geben ihr Farbe mit Scheinwerfern, Projektoren und LEDs.“ Eigens kreierte Lichtobjekte machen dabei das Areal zu einer Open-Air-Kunstgalerie, in der jedes Lichtszenario seine eigene Geschichte erzählt:

Da werden ewig dunkle Höhlen in ein unterirdisches Zauberreich verwandelt, auf rund 100 m2 großen Wasserfontänen werden mit Videoanimationen Fantasybilder projiziert, Ornamente und Fantasiebilder verzaubern Parks und Wälder, Bäume hüllen sich von der Wurzel bis zur Krone in ein Lichtgewand, Sträucher, Wiesen und Wege bekommen Muster. Lichtobjekte wachsen aus dem Boden. Gebäudemauern erhalten durch Videoprojektionen und Mapping Leben. Und immer wieder tauchen an den verschiedenen Lichtplätzen leuchtende Figuren auf, geometrische Kuben, fantasievolle Lichtobjekte in Übergröße, die an „Alice im Wonderland“ denken lassen. Mal mystisch-märchenhaft und manchmal auch musikalisch-melodisch untermalt. An vielen Orten können Besucher selbst die leuchtende Kulisse mitgestalten. 

Lange vor einem Event wird am Computer konzipiert, was an welcher Stelle des Ortes platziert werden soll. Erst beim Aufbau vor Ort kann überprüft werden, ob die Wirkung tatsächlich der Vorstellung entspricht. 

Circa 400.000 Besucher sehen sich Jahr für Jahr diese leuchtenden Oasen an. 

Technische Umsetzung

Für die Umsetzung dieser Lichtinszenierungen kommen Scheinwerfer, Projektoren, LED- und Beamertechnik, leuchtende Strapse, fluoreszierende Materialien, leuchtende und beleuchtete Objekte und Videoprojektionen zum Einsatz, die aus dem firmeneigenen Fundus kommen, sodass vier große Events zugleich stattfinden können. 

Die Lichtexponate werden aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, wie Polyethylen, Aluminium, Holz, Tuch, Lichtleitfasern und -stripes. Manche Objekte sind tonnenschwer, andere filigrane Leichtgewichte. 

Den ganzen Sommer über werden mindestens 15 neue Lichtobjekte eigens für diese Veranstaltungen konzipiert, gebaut und arrangiert, was bedeutet, dass ein Kunstschmied das ganze Jahr über die von Wolfgang Flammersfeld entworfenen neuen Objekte umsetzt. Viele Stunden sind am Computer erforderlich, um die Videoprojektionen zu kreieren. 

Unterstützt wird Flammersfeld von seiner Crew, die mit mehreren 7,5-Tonnen-Lkw und Kleintransportern in die Location fährt. Die Aufbau-Crew ist mehrere Tage und Nächte vor Ort. Für ein Lichtevent sind 250 Mann-Stunden Aufbauarbeiten notwendig. Jeder Mitarbeiter läuft an einem Aufbautag 30.000 Schritte, es werden bis zu 10 km Kabel verlegt. Erst wenn jeder Scheinwerfer in der Dunkelheit millimetergenau mit seinem Lichtstrahl ausgerichtet ist, ist Flammersfeld zufrieden. Auch in der Fachwelt gab es Lob und Anerkennung: Seine kreative Arbeit wurde 2018 in London mit einem dritten Platz bei den Darc Awards gekürt und 2020 ­bekam er beim internationalen German Design Award in Frankfurt ebenfalls eine Auszeichnung verliehen.

Eckdaten

Auftraggeber/Veranstalter: Wolfgang Flammersfeld und Reinhard HartleifKonzept und Design: Wolfgang Flammersfeld, F&H Kultur & Entertainment GmbH, UnnaLocation: in Städten und an Orten wie Parks, Höhlen, Wälder, Burgen, Schlösser und in InnenstädtenAktuell: Stadtlichter in Unna, Paradiesgärten in Mühlbachtal, Dechenhöhle in Iserlohn, Herbstleuchten in Gondorf (Eifelpark), Herbstleuchten in Hamm, Lichtgarten in Hemer, -Parkleuchten in Lahr, Herbstlichter in Jülich, Winterleuchten in Dortmund, Frankfurt und Mannheim, Waldleuchten in Bad Lippspringe u. v. a.Lichtdesign/technische Umsetzung: Wolfgang Flammersfeld mit eigener Crew

Foto: World of Lights

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Zukunftsstrategien in der Live-Kommunikation – Ergebnisse der 14. Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung

Die Veranstaltungsbranche befindet sich nach dem fulminanten Restart im Frühjahr, Sommer und Herbst dieses Jahres schon wieder in Warteposition. Die Kunden sind in den Wintermonaten zurückhaltend mit der Planung von Live-Events und Messeauftritten, da Ungewissheit über den weiteren Pandemieverlauf, aber auch den Einfluss der Multikrisen auf die Veranstaltungen besteht. Nachgefragt werden von der Branche neben kurzfristigen Lösungen vor allem Zukunftsszenarien für die Weiterentwicklung der Live-Kommunikation. Dieser Frage gingen Wissenschafter und renommierten Praktiker auf der 14. Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung der Technischen Universität Chemnitz in ihren Vorträgen nach. 

Die Wissenschaftliche Konferenz Eventforschung ist zu einem ­fixen Datum im Kalender von Wissenschaftern, Dozenten, Praktikern und Studierenden aus der Veranstaltungsbranche geworden. Am 28. Oktober 2022 konnte Prof. Dr. Cornelia Zanger, die Initiatorin der Konferenz von der TU Chemnitz, bereits zur 14. Auflage einladen. Die Resonanz auf die Onlinekonferenz war mit über 250 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und in diesem Jahr sogar aus Taiwan groß.

Unter dem diesjährigen Schwerpunktthema „Events und ­Zukunftsstrategien in der Live Kommunikation“ gab es wieder ­visionäre Vorträge von Praxisvertretern und aktuelle Forschungsergebnisse von Wissenschaftern. 

Ein zentrales Zukunftsthema für die Branche ist zweifelsohne „Metaverse“. Colja Dams, der CEO der VOK DAMS Group, stellte den aktuellen Stand des Verständnisses und der Implementierung dar. Er ging auf die Frage ein, welche Rolle ganzheitliche Markenerlebniswelten spielen und wie diese in Verbindung von Live, Digital und Hybrid zukünftig aussehen werden. Markus Ehehalt und Nina Celik von der GROHE AG stellten gleich ­anschließen das neue GROHE X Studio als Erlebnisraum zur ­Vermittlung hybrider Brand Experience beim Einsatz zukunftsweisender Wassertechnologie vor.

Unter dem Titel „Zurück in die Zukunft: Wichtige Erkenntnisse aus dem Neustart von Messen“ stellten David Ruetz und Deborah Rothe in einem visionären Vortrag die Zukunftsstrategie der Messe Berlin für Messen wie die Internationale Funkausstellung (IFA) und die ITB, die Weltleitmesse für die Tourismusbranche, vor. Die Digitalisierung wird die Messelandschaft dauerhaft verändern, neben der bedeutsamen persönlichen Begegnung führt sie zu hybriden Lösungen und zu einem 365-Tage-Angebot für den Kunden mit neuen unterjährigen Touchpoints. Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein prägen zukunftsorientierte Messekonzepte ebenso wie die Deglobalisierung, die zu weltweit verteilten Messekonzepten führt.

Von Seiten der Wissenschaft wurden die Eventagenturen in Deutschland nach Corona beleuchtet und eine Prognose für die zukünftige Entwicklung gegeben. Prof. Dr. Berndt Radtke von der DHBW Ravensburg befragte mit seinen Studenten über 300 Eventagenturen und konnte dabei u. a. ermitteln, dass sich diese in 40 verschiedenen Fachverbänden, wobei der fwd: Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft der wichtigste Verband in Deutschland ist, engagieren. Was sicher auch als ein Indiz dafür angesehen werden kann, dass es der Branche schwerfällt, von Gesellschaft und Politik als wichtiger Wirtschaftsfaktor ganzheitlich wahrgenommen zu werden.

Wie verändert sich das „Eco-System“ Veranstaltungswirtschaft, ist eine Fragestellung, der durch Prof. Dr. Jan Drengner von der HS Worms und Frau Doreen Biskup von der Viktoria Hochschule in zwei anregenden Vorträgen wissenschaftlich nachgegangen wurde. Einerseits lebt die Live-Kommunikation von langjährigen Partnerschaften zwischen Akteuren, in deren Expertise, Leistungsfähigkeit und Flexibilität bereits hohes Vertrauen besteht. Andererseits werden neue Akteure mit vielfältigem digitalen Know-how in Technik, Technologie, Content und Inszenierung integriert. Es wurde diskutiert, wie die Zusammenarbeit im Wertschöpfungsnetzwerk optimiert werden kann, wie die Wertschöpfungsprozesse effizient gestaltet werden können und welche neuen Fragen sich für Forschung und Lehre aus der Perspektive des prominenten wissenschaftlichen Ansatzes der Service-Dominant Logic ergeben. Mit Interesse wurden auch die wissenschaftlichen Studien von Nadja Meinhardt zu neuen apparativen Verfahren zur Emotionsmessung bei digitalen Events und von Prof. Dr. Sören Bär und Kollegen von der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft Berlin zur Zahlungsbereitschaft für Tickets bei virtuellen Konzerten aufgenommen. 

Natürlich wurde auch auf der 14. Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung das Thema Nachhaltigkeit in der Live-Kommunikation diskutiert. Prof. Dr. Stefan Luppold von der DHBW Ravensburg und Nina Theil von ADAC stellten einen Leitfaden zur Nachhaltigkeit am Beispiel einer Motorsportveranstaltung vor. Das Thema Diversity, Equity und Inclusion (DE&I) wurde erstmals durch Claudia Köhler, Geschäftsführerin bei der VOK DAMS Group, systematisch im Eventkontext beleuchtet.

Mehr psychologisches Wissen im Studium zum Eventmanager zu integrieren, forderte Steffen Ronft von der SRH Fernhochschule in seinem Vortrag. Michael Hosang, Geschäftsführer vom Studieninstitut für Kommunikation Düsseldorf, und Sacha Ritter, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft (IGVW), stellten ein neues Konzept für eine zukunftsorientierte Ausbildung zum Eventmanager vor.

Wie ein roter Faden zog sich durch mehrere Vorträge die Frage des Fachkräftemangels. Nach der Studie „Landkarte der Veranstaltungswirtschaft” waren vor Corona 1,13 Mio. Arbeitskräfte in der deutschen Veranstaltungswirtschaft beschäftigt. Während Corona ist die Anzahl der Beschäftigten nach der Studie der LiveCom Alliance von 2021 um 50 bis 60 % gesunken. Das ist dramatisch und es darf deshalb nicht verwundern, dass nach der aktuellen Restart-Studie des fwd: vom März 2022 in Deutschland drei Viertel aller Agenturen unter ­Fachkräftemangel leiden. Das Interesse an der Podiumsdiskussion zum Thema „Fachkräfte und Kompetenzprofile der Zukunft in der Veranstaltungswirtschaft“ war deshalb besonders groß. Es diskutierten Vertreterinnen und Vertreter von Kunden der Veranstaltungswirtschaft, von Agenturen, aus der Aus- und Weiterbildung sowie die Geschäftsführer der Branchenverbände fwd: – Bundesvereinigung Veranstaltungswirtschaft und IGVW. Es wurde deutlich, dass die Anforderungen an die Fach- und Führungskräfte in der Branche während der Pandemie und auf dem Weg zum „New Normal“ deutlich gestiegen sind. Die Agenturen und Unternehmen fordern fachlich und digital versierte Mitarbeiter, die als Partner strategisch mitdenken. Das stellt einerseits neue Anforderungen an eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung, wie sie beispielsweise mit dem neuen Ausbildungskonzept „Eventmanager“ oder dem Bachelor Event- und Online-Marketing sowie dem MBA Studiengang Eventmarketing von der TU Chemnitz angeboten werden. Andererseits muss die Event- und Messebranche nach dem ­krisenbedingten Fachkräfteverlust wieder attraktiver für Nachwuchskräfte gestaltet werden. Hier gab es in der Diskussion ­verschiedene Ansatzpunkte, wie z. B. das klare Aufzeigen von Karrierewegen für junge High-Potentials, um diese fester an das Unternehmen zu binden. Diskutiert wurden auch Wege, um das große Potenzial von Frauen in der Veranstaltungsbranche besser zu erschließen und diese auch in größerem Maße als bisher in Führungspositionen zu bringen. Ein interessanter Vorschlag war die Nutzung der in Folge von Corona entstandenen saisonalen Schwankungen im Event- und Messegeschäft, die in den Monaten Dezember bis März zu geringerer Auslastung führen, für die Weiterbildung der Fach- und Führungskräfte. 

Die diesjährige Konferenz erfuhr eine ganz besondere technische Unterstützung. Einer der Absolventen der TU Chemnitz aus dem Jahr 2010 mit Schwerpunkt Marketing, Herr Markus Ehehalt, der inzwischen Leader Digital Solutions bei LIXIL EMENA der GROHE AG ist und sich um die digitalen Touchpoints der Marke GROHE kümmert, ist u.a. auch für das ganz moderne, neue Digital-Studio GROHE X verantwortlich. Als kleine „Gegenleistung“ für seine Ausbildung an der TU Chemnitz war die Konferenz in diesem Jahr in das neue GROHE X Studio nach Hemer (NRW) eingeladen und konnte auf höchstem technischen Niveau von dort gestreamt werden.

Der Stream der Konferenz ist abrufbar über die Konferenzwebsite:
www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/eventforschung

Foto: privat

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EVVC: „Die Lage ist ernst, aber wir bleiben optimistisch“

Ilona Jarabek, Präsidentin des EVVC, Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V., im Gespräch mit Messe & Event.

Messe & Event: Frau Jarabek, seit März 2022 können wieder Kongresse, Tagungen und Seminare stattfinden. Wie sind Ihre Mitgliedsbetriebe durch die Pandemie-Zeit gekommen? Wie ist der Status quo?

Ilona Jarabek: Wir sind froh und dankbar, dass der Veranstaltungsbetrieb wieder Fahrt aufgenommen hat. Die Pandemie war für unsere Mitglieder keine leichte Zeit. Aber wir haben alle gelernt, agil zu sein und flexibel zu reagieren. Neben allen Schwierigkeiten wie absagen, umplanen, verschieben und wieder absagen gab es viel kreatives Potenzial, Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Die Vorlaufzeiten für Veranstaltungen sind mittlerweile sehr viel kurzfristiger geworden. Zudem haben unklare politische Rahmenbedingungen zu weiteren Verunsicherungen auf allen Seiten geführt, die bis heute andauern. Hinzu kommen die enormen Energiepreisentwicklungen, eine kurzfristige Preisanpassung seitens der Veranstaltungshäuser ist häufig nicht möglich und die Frage der Wirtschaftlichkeit steht im Raum.

Weiterhin belastet der Fach- und Arbeitskräftemangel die Branche. Viele Arbeitskräfte sind abgewandert oder ausgeschieden. Eine Entwicklung, die sich schon vor der Pandemie angekündigt und sich nun verschärft hat. Der Personal- und Fachkräftebedarf ist in fast jedem Bereich in der Veranstaltungsbranche angekommen. Am deutlichsten spürbar ist das bei Servicekräften und bei Auf- und Umbauhelfern. Es fehlen Fachkräfte im Bereich Technik und -Sicherheit. Das nimmt massiv Einfluss auf die Durchführung von Veranstaltungen. Garderoben können zum Teil nicht besetzt und Veranstaltungen nicht aufgebaut werden, bis hin zu Veranstaltungsabsagen.

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde eine Arbeitsgruppe zum Service- und Fachkräftebedarf gegründet. Es werden positive Best-Practice-Bespiele aus unserer Mitgliedschaft gesammelt und der Austausch wird intensiviert. Die Lage ist ernst, aber wir bleiben optimistisch, dass unsere Aktivitäten – vor allem das gemeinsame Erarbeiten von Lösungen – erfolgreich sein werden. Veranstalter und Locations müssen in enger und individueller Absprache gemeinsame Lösungen finden. Dies klappt bisher sehr gut.

Da es zunehmend schwerer wird, passende Auszubildende für den Bereich Technik sowie Veranstaltungskaufleute oder auch Studenten des Event- und Veranstaltungsbusiness zu gewinnen, sind wir froh, gemeinsam mit den Partnerverbänden des Forum Veranstaltungswirtschaft auf diese Herausforderungen gemeinsam reagieren zu können. In Kooperation mit der Messe Frankfurt wurde der erstmals am 24. November 2022 stattfindende „Future Talents Day powered by Prolight + Sound“ entwickelt, der auf der Prolight + Sound 2023 fortgeführt werden soll. Dieser gibt „Future Talents“ aus den verschiedenen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft die Chance, sich zu vernetzen, zu informieren und weiterzubilden.

Digitalisierung und Hybridisierung stehen auf der Agenda. Sind Ihre Mitglieder spontan auf diesen „Investitions-Zug“ gesprungen?

Unsere Mitgliedshäuser haben sich generell zukunftsfähig aufgestellt. Allerdings gibt es hier abhängig von der jeweiligen Kundenstruktur und den jeweiligen Bedürfnissen unterschiedliche Ausprägungen von eigenen Studios bis hin zu festen Technikpartnerschaften, digital, hybrid oder in Präsenz. Hybride Events sind gefragt, unser Verband hat diese Entwicklung aktiv mitgestaltet und entsprechende Weiterbildungen, Hilfestellungen sowie hybride Events in sein Portfolio aufgenommen und der Zeit angepasst. Dennoch bleiben Veranstaltungen in Präsenz und vor Ort unser Kerngeschäft und unsere Leidenschaft. Ergänzt um virtuelle Formate, erweist sich dies als durchaus bereichernd.

Und als ob die allgemeine Lage nicht schwierig genug wäre, kommen verschärfend Lieferkettenengpässe und gestiegene Energiekosten hinzu.

Die Lieferengpässe treiben in allen Bereichen die Kosten nach oben. Die Energiepreiserhöhungen sind auch in unserer Branche drastisch. Zusammen mit dem Forum Veranstaltungswirtschaft sind wir hier im politischen Dialog und machen auf die Nöte unserer Mitglieder aufmerksam. Die Veranstaltungsbranche ist ein großer Wirtschaftsmotor – er darf bei staatlicher Unterstützung nicht vergessen werden.

Vielen Dank für das Gespräch!

Foto: EVVC

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Erfolgreich mit kleinen Messeständen

Ein rundes Jubiläum: Kurz nach Erscheinen des Buches „Big Ideas for Small Stands“ von Ingrid Wenz-Gahler 2002 wurde von Messe & Event die Serie „Erfolgreich mit kleinen Messeständen“ ins Leben gerufen. Zwanzig Jahre später feiern wir die 100. Ausgabe!

Die Idee zu diesem Buch und damit auch zur Serie entstand aus der damaligen Erfahrung als Messedesign-Journalistin, dass die meisten Aussteller über Messestände verfügten, die kleiner als 50 m² sind, insgesamt aber 95 % aller Stände ausmachen. Viele Aussteller gingen und gehen von der Annahme aus, dass ein überzeugendes Messekonzept nur ab einer bestimmten Standgröße und mit hohem finanziellen Aufwand zu erreichen ist. Daher ist die Intention dieser Serie, anhand von vielen Praxisbeispielen, vor allem für Aussteller, aber auch für alle an der Entwicklung eines Messestandes Beteiligten, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie auch ein kleiner Messestand alle Aufgaben erfüllen kann, um besser wahrgenommen zu werden und erfolgreich sein zu können. 

Vom Messedesign zu Kommunikationsagenturen 

Die Standbeispiele kamen aus unterschiedlichsten Branchen und reichten von Designveranstaltungen bis hin zu Industriemessen jeder Art. Architektonische Highlights und damit gute Anregungen lieferten die Profis der Branche häufig mit ihren eigenen Messeauftritten auf der ­EuroShop, der Messe der Messemacher. Auch bei diesen zeigte sich, dass maßgebend für die Qualität eines Messestandes und Messekonzeptes vor allem die intelligente Übersetzung von Unternehmens- und Messezielen in ein gutes Kommunikationskonzept ist, das mit dem Stand sichtbar- und erlebbar gemacht wird. Die an der Entwicklung eines Messestandes beteiligten Unternehmen wie Werbeagenturen, Messearchitekten, Kommunikationsfachleute und Messebauer haben früher ihre Ideen meist nebeneinander entwickelt. Heute agieren sie vielfach gemeinsam in sogenannten Kommunikationsagenturen. Es war und ist ein langer Weg von der funktionellen Produktpräsentation auf Messen über die Entwicklung der ersten Marketingkonzepte bis hin zu Ständen mit Erlebnischarakter, auf denen Marken, Unternehmenskultur oder auch Nachhaltigkeit mit neuen Medien und Kommunikationsformen wie Storytelling umgesetzt werden. 

Vielfalt an Themen vom Marketing bis zur Messearchitektur

Betrachten wir die vergangenen 100 Teile dieser Serie, so spiegeln die Themen die Vielfalt der kommunikativen und gestal­terischen Lösungen eines Messestandes wider: vor fast zwanzig Jahren genauso wie heute.

In den Beiträgen ging es um grundsätz­liche Marketingaspekte wie die Wahr­nehmung eines Messestandes, um Blickfänge, um die richtige Besucherführung auch in einem kleinen Stand, um Beratung auf kleinstem Raum, um Kommu­nikation mit dem Kunden, um Anwendungslösungen, aber auch um Vertrauen werben, selbst in Krisenzeiten. Gerade das Vertrauen kann erfolgreich mit aktuellen Themen wie Nachhaltigkeit erreicht werden oder durch eine gebaute Unternehmenskultur, die via Storytelling das Unternehmen verständlich macht.

Im Vordergrund der meisten Stände aber standen Themen wie Produktinszenierung und Marken-Präsentation mit gestalterischen Mitteln wie Licht, Farbe, Form, deren Ideen aus der Natur ebenso wie aus der Architektur oder Technik entlehnt sein konnten. Auch die Kunst ist auf Messen und Ausstellungen ein immer wieder beliebter Ideengeber. Dass Form und Funktion längst nicht mehr zur Präsentation ausreichen, zeigt, dass zunehmend Ideen in Geschichten verpackt ­werden, die einprägsam sind und in den Köpfen der Besucher weiterleben. 

Von der Standarchitektur her gab es konventionell gebaute ebenso wie Systemstände oder modulare Messestände, vor allem dann, wenn sie variabel sein und in verschiedenen Größen und auf verschieden Messen eingesetzt werden sollten. Auch die Materialien waren vielseitig: Es gab Messestände, die mit leichten textilen Materialien, andere mit Lichtkörpern ihre Ideen kommunizierten. Es gab Stände aus konventionellem Plattenmaterial, aber auch aus Altmaterial, das mit neuen Ideen wiederverwendet wurde. 

Auch in den architektonischen Bauformen überraschten die kleinen Messestände: Da gab es Kuben, Spiralen, Raumgrafiken, Gitterstrukturen, textile Skulpturen, Stände wie Wälder oder Theaterbühnen. Manche erinnerten an TV-Studios, andere an kunstvolle Galerien, an Schiffe oder Märchenwelten.

Standbeispiele aus den vergangenen Jahren von 2003 bis 2020

Messe & Event 2/2008: Kohlhaas Messebau, Germering
Auf der EuroShop 2008 zog das Messebauunternehmen auf 84 m² mit seinem „Raum für Ideen“ die Besucher geradezu in seinen Stand hinein – in eine eindrucksvolle moderne Höhle aus weißen, fünf Meter hohen, mit Stoff bezogenen Holzrippen – mit einer wohltuenden Akustik. Messe & Event 5/2013: Janoschka Holding, Kippenheim, Design von Ippolito Fleitz Group, Stuttgart
Unter dem Leitsatz „The quality people for individual prepress solutions“ präsentierte das Unternehmen auf 102 m² sein Spektrum an Druckformen und Reproduktionsverfahren. In ungewöhnlicher grafischer Form in Schwarz-Weiß wurden Makroformen des Drucks über textile Banner auf dem Stand übersetzt. Messe & Event 4/2017: Peter Schmidt Group, Hamburg
Für die EuroShop 2017 entwarf das Team Brand Spaces des Unternehmens Peter Schmidt eine 15 m² große Markenkommunikation im Raum mit dem Leitmotiv „Wir sind der Knaller!“, um sowohl sein Selbstbewusstsein als auch seine Fähigkeit, ungewöhnliche Markenideen zu ­entwickeln, darzustellen – das erfolgte mit einem Memphis-Design der 1980er-Jahre und einer Riesen-Popcorn-Kanone. Messe & Event 5/6 2022: Von Hagen Design, Blomberg
Ein Sonnenaufgang in den Bergen Nepals inspirierte Axel von Hagen zu diesem 43 m² großen, eigenen Firmenauftritt auf der EuroShop 2020. Eine dunkle schlichte Standarchitektur mit beeindruckenden Lichtstreifen für die Besprechungsnischen und realistisch nachgebaute Stahlträger symbolisierten die Vielfalt des Unternehmens. Eine mehrfach preisgekrönte Standidee. 

Foto: Peter Schmidt Group

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Rückblick 2022 – Ausblick 2023

Nach zweijähriger pandemiebedingter „Messe-Eiszeit“ setzte im März 2022 Tauwettter ein. Landauf, landab fanden wieder Präsenzmessen statt. Sie wurden hochwillkommen begrüßt und wahrgenommen. Auf den „Messe-Wonnemonat“ Mai folgte ein heißer Messe-Hochsommer – Veranstaltungen drängten aufs Parkett und ließen die vergangenen mageren Jahre (fast) vergessen. Innovationen und Expansionen wurden und werden weiter vorangetrieben. Die Zukunft scheint wieder rosa statt grau. 

Gestärkt ins Jahr 2030 

Anfang 2022 hat die Messe Augsburg mit einem grundlegenden Strategieentwicklungsprozess die Grundpfeiler für ihre „WIR-Strategie 2030“ gelegt. Diese umfasst vielfältige Maßnahmen zur (Neu-)Gestaltung der Messe Augsburg der Zukunft. Der Fokus liegt dabei vor allem auf einem maximal kundenorientierten Dienstleistungsangebot, der Schärfung und dem Ausbau des Veranstaltungsportfolios sowie der Qualifizierung vorhandener Flächen. Als „kommunales Familienunternehmen“ inmitten eines attraktiven Einzugsgebietes mit hoher Kaufkraft mit führenden Unternehmen und starken Wissenszentren sieht es die Messe Augsburg zukünftig noch stärker als ihre Aufgabe, die regionale Verbindung und Vernetzung zu stärken. Zentral im Süden Deutschlands gelegen, will die Messe Augsburg zukünftig Plattform der Kommunikation und des Handelns der regionalen Hidden Champions sein und ihre Funktion als Treiber der heimischen Wirtschaft noch bewusster erfüllen.

Starkes Comeback 

Die Messe Berlin feierte in diesem Jahr 200 Jahre Messestadt Berlin. „Das Jubiläum fiel in eine schwierige Phase in der Geschichte. Der Blick zurück zeigt uns jedoch gleichzeitig, dass sich das Konzept von Messen und Kongressen über viele Jahre bewährt hat und wir es zukunftsfähig weiterentwickeln. Auch jetzt merken wir, dass sich Menschen auf Veranstaltungen und nicht allein vor dem Bildschirm treffen wollen“, sagt der CEO der Messe Berlin, Martin Ecknig. Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 sowie einem verzögerten Veranstaltungsstart 2022 freut sich die Messe Berlin über einen starken Herbst für Messen und Veranstaltungen. „Mit den beiden Leitmessen IFA und InnoTrans sowie den weiteren geplanten Veranstaltungen leistet die Messe Berlin einen zen-tralen Beitrag, um den Wirtschaftsstandort Berlin zu stärken und das internationale Publikum zurückzuholen“, sagt Martin Ecknig. „Ob auf dem Messegelände, in unseren Kongress-zentren oder in der Stadt – die Welt ist wieder zu Gast in Berlin. Dies gelang uns auch im Bereich der Gastveranstaltungen – hier hatten wir unter anderem im Herbst vier neue Medizinkongresse im Portfolio und einige altbekannte Partner. Auch für das Jahr 2023 ist der Veranstaltungskalender schon gut gefüllt.“

Volle Kraft voraus 

Zum 7. Global Exhibitions Day (GED) am 1. Juni, dem weltweiten Aktionstag des Weltmesseverbands UFI, konnte die Messe Düsseldorf eine starke Zwischenbilanz ziehen. Gemeinsam mit der EuroCIS und der Gastveranstaltung „Flotte! Der Branchentreff“ hatten bis Anfang Juni 95 Veranstaltungen (Messen, Gastveranstaltungen und Veranstaltungen von Düsseldorf Congress) mit 7.459 ausstellenden Unternehmen sowie 142.590 Besuchern stattgefunden. Im Juni folgten die wire und Tube mit der parallel stattfindenden Gastveranstaltung METAV. Nach dem erfolg-reichen ersten Halbjahr standen im zweiten Halbjahr weitere Highlights, darunter die K oder die Medica/Compamed auf der Agenda. Um in der internationalen Messewelt weiter wettbewerbsfähig zu bleiben, hat sich die Messe Düsseldorf 2022 neu aufgestellt. Als erster operativer Erfolg gilt die neue Partnerschaft mit der Association for Uncrewed Vehicle Systems International (AUVSI) in Washington, D.C., dem wohl weltgrößten Verband für die Förderung von autonomen Systemen und Robotik. Den Zugang zu dieser vielversprechenden Branche, die ein enormes Wachstumspotenzial bietet, sicherte sich die Messe Düsseldorf über ihre Tochtergesellschaft Messe Düsseldorf North America (MDNA). 2023 feiert die Wine & Gourmet powered by ProWein in Japan Premiere. Am Standort Düsseldorf sind 2023 mit dem #G4L Gaming Festival im Februar und der Tissue World im März zwei Premieren in der Pipeline.

Messe Essen startet durch

Nach Ende der Lockdowns Anfang 2022 startete die Messe Essen mit zwei B2C-Messen mit einer sechsstelligen Besucherzahl, der Techno-Classica im März und der Equitana im April, durch. Da einige Messen coronabedingt verlegt werden mussten, war der Messekalender in Essen in den Sommermonaten ungewöhnlich dicht gefüllt. Im Juni stand die e-world energy & water auf dem Programm, die SHK Essen Anfang September. 2024 wird sie wieder an ihren üblichen Termin im März rücken. Ende Mai konnte die IPM Essen als Summer Edition begeistern. Nach der Security im September, der Spiel im Oktober und der Mode Heim Handwerk im November folgt im Dezember mit der Essen Motor Show das PS-Festival des Jahres. Premiere feierten 2022 die Altenpflege im April, die Cable Car World im Juni, die GLOW im August, die Lubricant Expo im September, die Intergeo im Oktober und die Europäische Taximesse im November – alles Messen, die während der Pandemie akquiriert und entwickelt worden waren.

Das Auslandsmesseprogramm in Indien, China und Mexiko litt massiv unter den jeweiligen Rahmenbedingungen. Von der Einstellung der Geschäftsaktivitäten in Russland waren die Flowersexpo Moscow und die Weldex betroffen.

Ausblick 2023: Zahlreiche Messe-Highlights, Weltleitmessen und Leitmessen, stehen 2023 auf dem Programm. Auftakt macht die IPM Essen im Jänner. Im April 2023 feiern die Fachmessen Green Steel World und Hydrogen Tech World ihre Premiere. Die alle vier Jahre stattfindende Weltleitmesse Schweißen & Schneiden, die pandemiebedingt um zwei Jahre verschoben werden musste, findet nach sechsjähriger Pause wieder Anfang September statt.

Messe Frankfurt peilt 400 Millionen Euro an 

Seit April 2022 ist die Messe Frankfurt auch an ihrem Heimatstandort wieder zurück auf der internationalem Messebühne. Trotz der pandemiebedingten wirtschaftlichen Situation in den Geschäftsjahren 2020 und 2021 hat das Unternehmen weiter investiert und wichtige strategische Entscheidungen für seine Zukunft getroffen. Neben der Digitalisierung forciert die Messe Frankfurt ihre nachhaltige Unternehmensausrichtung, sie ist seit 2010 Mitglied im UN Global Compact, der weltweit wichtigsten Initiative für nachhaltige Unternehmensführung. Die digitale Kompetenz wurde sowohl im Unternehmen als auch auf den Veranstaltungen in Breite und Tiefe aus-gebaut. Ergänzende Maßnahmen umfassen Entscheidungen zum Portfolio sowie die Neuaufstellung der Medienservices des Unternehmens. Auf der Agenda standen die Prolight + Sound im April, gefolgt von der IFFA im Mai, IMEX und Techtextil im Juni, der Achema im August, der Automechanika im September, der Optatec und der Buchmesse im Oktober, der CPHl Worldwide und der Formnext im November. Premiere feierte die Eurobike im Juli, zum Restart der Light + Building im Oktober reisten 92.838 Besucher aus 147 Ländern an. 2024 wird die Messe wieder wie gewohnt im März stattfinden. Die Neonyt wird als B2B-Format ab Jänner 2023 in Düsseldorf stattfinden; die Messe Frankfurt plant einen internationalen Roll-out der Veranstaltung.

2022 blickte die Messe Frankfurt auf 100 Jahre Geschäft über Auslandsvertretungen zurück. Alleine in China ist sie mit mehr als 50 Veranstaltungen der größte Messeveranstalter und mit über 500 Mitarbeitenden in sechs Städten der größte Ableger einer deutschen Messegesellschaft. Auch in Indien ist das Unternehmen mit mehr als 20 Veranstaltungen der größte Messeveranstalter. Mittlerweile ist die Messe Frankfurt in 190 Ländern vertreten und hat mit 30 Tochtergesellschaften und rund 50 Sales-Partnern ein internationales Netzwerk geschaffen, das in Deutschland seinesgleichen sucht.

Aufgrund des erfolgreichen Verlaufs der Veranstaltungen unter dem Dach der Messe Frankfurt, national wie international, erwartet die Messe Frankfurt für das laufende Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von über 400 Millionen Euro.

Erfolgskurs wird fortgesetzt 

„Drei Premieren, zwei Weltleitmessen und ein vollständig erneuertes Kongresszentrum, dazu ein Umsatz, der deutlich über Plan liegen wird – und das in einem Geschäftsjahr, das letztlich gerade einmal neun Monate gedauert hat. Der Neustart ins Messe- und Kongressgeschäft ist in Hamburg dank eines überaus motivierten Teams, verlässlicher Partner sowie treuer Ausstellender und Besuchender nach zwei trostlosen Jahren mehr als gelungen. Trotz eines hohen Arbeitsaufkommens war die Begeisterung darüber, dass es endlich wieder losgehen konnte, überall spürbar. Dabei hatte das Jahr 2022 begonnen, wie das gesamte Jahr 2021 verlaufen war. Im ersten Quartal mussten erneut Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden. Lediglich eine Messe konnte veranstaltet werden, hinzu kam die erneute Einrichtung einer Unterkunft für Geflüchtete. Richtig Fahrt nahm das Geschäft der Hamburg Messe und Congress ab Ende April mit der vollständigen Übergabe des CCH – Congress Center Hamburg und der erfolgreichen Durchführung der um sechs Wochen verschobenen INTERNORGA auf. Danach ging es Schlag auf Schlag: Zwölf eigene Messen, 34 Gastveranstaltungen sowie 45 Veranstaltungen im CCH sorgen dafür, dass der Jahresumsatz die 100-Millionen-Marke überschreiten wird. Besonders herausfordernd waren der Frühsommer sowie die Monate September und Oktober, in denen neben den großen Messen WindEnergy Hamburg und SMM auch noch der aus dem Mai verlegte HAFENGEBURTSTAG HAMBURG organisiert werden musste. Im Anschluss folgten die zweite Ausgabe der PHOTOPIA Hamburg und die Premiere der Polaris Convention. Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeitenden und dankbar für das tolle Jahr. Unser Hauptaugenmerk werden wir 2023 auf die Fortsetzung und den Abschluss eines 2021/2022 begonnenen Strategieprozesses legen, um mit unseren etablierten Messen, den neuen Formaten und dem modernisierten CCH den eingeschlagenen Erfolgskurs fortzusetzen“, zieht Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress GmbH, Bilanz.

ReStarts, volles Programm, Premieren im In- und Ausland 

2022 standen bei der Koelnmesse 18 Eigenmessen, 25 Gastmessen sowie sechs Corporate Events/Sonderformate in Köln und 17 im Ausland auf dem Programm. Kölner Premieren waren im Mai die polisMOBILITY und die insureNXT, zwei neue Formate für die Zukunft von Mobilität im Kontext urbanen Lebens sowie die Versicherungswirtschaft. Neu im -Auslandsportfolio war die ORGATEC TOKYO sowie die h+h americas für die nordamerikanische Handarbeitsbranche in Chicago. Als neues Konferenzformat fand im Herbst erstmalig das Cibus Tec Forum in Parma statt. Die Koelnmesse ist trotz des vielversprechenden Restarts nach den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 auch 2022 auf weitere signifikante Einbußen vorbereitet. Neben den Folgen der Pandemie wirkt sich auch der Krieg in der Ukraine deutlich negativ auf den Konzernumsatz der Koelnmesse aus, der dennoch voraussichtlich über 220 Millionen Euro liegen wird. Zu den Highlights des Kölner Messejahrs 2023 zählen eine bereits in 2022 wieder als Liveformat erstarkte gamescom, die imm Spring Edition der Internationalen Möbelmesse im Juni, die Internationale Dental-Schau (IDS), die Internationale Süßwarenmesse (ISM) und die Zuliefermesse interzum im Einrichtungsbereich. Zur Anuga wird die ganze Ernährungswelt wieder im Oktober zum gewohnten Termin auf dem komplett belegten Messegelände zu Gast in Köln sein. Auf internationaler Bühne gehen die ISM Japan 2023 und die SIGEP China in Shen-zhen erstmalig an den Start.

Erfolgreiches Portfolio und starke Leitmessen 

2022 fanden insgesamt neben rund 80 Gastveranstaltungen auch über 40 Eigenveranstaltungen im In- und Ausland statt. Allein im Herbst veranstaltete die Messe München fünf Weltleitmessen, allen voran die flächenmäßig größte Messe der Welt, die bauma im Oktober. Zuvor hatten bereits die drinktec im September und die EXPO REAL Anfang Oktober stattgefunden. Im November folgte die electronica. Die ISPO Munich fand dieses Jahr erstmals im November statt und bleibt nun dauerhaft bei diesem von der Branche favorisierten Termin.

Seit Jahren baut die Messe München erfolgreich ihr Portfolio rund um starke Leitmessen weltweit aus, vor allem in China und Indien. Die Messe München hat sich aus dem russischen Markt zurückgezogen und die Baumaschinenmesse bauma CTT Russia verkauft. Seit Ende 2021 können in Shanghai durch die strikte Corona-Politik in China keine Messen stattfinden. Die Volksrepublik bleibt als vielversprechende Wachstumsregion aber weiterhin Fokusland der Messe München. Der asiatische Markt hielt mit der IFAT India in Mumbai und der glasstec in Singapur auch positive Highlights bereit.

2023 stehen erneut großartige Messen in München an: die digitalBAU im Februar und die transport logistic im Mai, die gut sechs Monate vor ihrer Eröffnung eine äußerst positive Zwischenbilanz ziehen kann. Im September 2023 startet dann die zweite Ausgabe der IAA MOBILITY. Im Ausland erwartet die Kunden der Messe München wieder die bauma CONEXPO INDIA in Delhi. Zudem wird die MMI Asia (Messe München International Asia) erstmals die analytica Vietnam und die ASEAN Ceramics (Vietnam) selbst veranstalten. 2023 wird auch zum ersten Mal die transport logistic Southeast Asia in Singapur stattfinden.

Hoffnungsvoller Ausblick trotz weiterer Krisen 

Trotz Krieg in der Ukraine, Fragen nach der Sicherheit der Energieversorgung, anhaltender Rohstoffknappheit und steigender Inflation rechnet die NürnbergMesse für das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von deutlich über 200 Millionen Euro. Sie verzeichnete 2022 eine gute Nachfrage nach ihren Messen, Kongressen und Events. Im Ausland haben Aussteller und Besucher innovative Produkte der NürnbergMesse und ihrer Tochtergesellschaften bereits im ersten Halbjahr 2022 erlebt. Beispiele waren die Catarina Aviation Show in São Paulo oder die neue Fachmesse für die Leiterplatten-Industrie Focus on PCB in Vicenza, Italien. Im Herbst 2022 folgte die Hybrid-Konferenz C. HOC (Blockchain) in São Paulo. Im Februar 2023 steht die Fahrradmesse CFOSE (Cycle, Fitness & Outdoor Sports Expo) in Neu-Delhi auf dem Programm. Lockdownbedingt auf 2023 verschieben musste die NürnbergMesse China die Premiere der embedded world China. Als Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich die NürnbergMesse dazu entschieden, die Beviale Moscow 2022 abzusagen.

Die Zukunftsformel für die NürnbergMesse lautet „On-site und online“. Starke Live-Events sollen mit digitalen Angeboten echte Mehrwerte für Aussteller und Besucher bieten. Nachhaltigkeit wird in Zukunft ein weiterer -Erfolgsfaktor für die Messegesellschaft sein. Im vergangenen Jahr wurde eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die sich an den 17 „SDGs“ der Vereinten Nationen ausrichtet. Bis 2028 will die Nürnberg Messe ihre Energieversorgung komplett klimaneutral gestalten.

Messe Stuttgart weiter erfolgreich

Waren bis Ende März Messen noch komplett untersagt, freute sich das Team der Messe Stuttgart auf die bis Ende des Jahres 2022 insgesamt noch anstehenden über 20 Veranstaltungen. Dazu gehörten auch Neuprodukte: die GrindingHub im Mai, die „hy fcell“ (ehemals f-cell) im Oktober und die BRAWO im November. Neben den Premierenveranstaltungen gingen zahlreiche weitere große Präsenzmessen in Stuttgart an den Start: die AMB im September, gefolgt von der südback und interbad. Anschließend warteten die Publikumslieblinge: der Stuttgarter Messeherbst und direkt anschließend die Comic Con Stuttgart, beide im November.

Das Geschäft im asiatischen Raum gestaltete sich aus bekannten Gründen schwierig. Erfreulich lief dagegen die im Oktober erstmals veranstaltete Sun Shading Expo North America in Charlotte, North Carolina. Die Veranstaltung ist ein Ableger der R+T in Stuttgart. Organisiert wurde die Fachmesse über die amerikanische Tochtergesellschaft der Messe Stuttgart, Messe Stuttgart Inc.

In das Jahr 2023 blickt die Messe Stuttgart mit großem Optimismus. Der Messe- und Kongresskalender ist gut gefüllt. Los geht es im -Januar mit der CMT. Ein weiteres Highlight fürs Publikum ist die Oldtimer-Messe Retro Classics im Februar. Als eine der größten Fachmessen steht im März die Bildungsmesse didacta am Programm. Daneben sorgen viele weitere Messen und Veranstaltungen dafür, dass wieder Normalität einkehrt ins Geschäft der Messe Stuttgart.

Foto: Augsburger Messe nutzte Krise zur Neuaufstellung © Messe Augsburg

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Ein Blick in die Zukunft: Ist die Wirtschaft noch in Messelaune?

Messe & Event hat bei Österreichs Messeveranstaltern nachgefragt, wie die wirtschaftliche Gesamtsituation die Messewirtschaft in den kommenden Jahren beeinflussen wird. 

Christian Mayerhofer, Präsident MESSEN AUSTRIA und Geschäftsführer der Congress Messe Innsbruck 

Die Frage ist, ob Messen nach der Coranabedingten Zwangspause „wieder“ in Vertriebs- und Marketing-Pläne aufgenommen werden. Grundsätzlich kann diese Frage mit „ja“ beantwortet werden, obwohl es einigen Unternehmen aktuell sehr schwerfällt, sich bei Messen als Aussteller zu beteiligen, zumal doch sehr viele ­Herausforderungen – unabhängig von Messen – aktuell auf das wirtschaftliche Leben einwirken, wie etwa die Preissteigerungen insbesondere bei Energie, der Arbeits- und Fachkräftemangel oder die Lieferkettenthematik. Das internationale und österreichische Messewesen versucht, den Unternehmern ein verlässlicher, guter und professioneller Partner zu sein – und das gerade in schwierigen Zeiten. Es ist sehr erfreulich zu sehen, wie ideenreich und zielgruppenspezifisch sich Messeformate entwickeln. Wie anpassungsfähig und resilient Messen sind, hat die Branche sehr eindrucksvoll in den letzten Jahrzehnten unter Beweis gestellt. Wir gehen davon aus, dass sich das Messewesen auch künftig dynamisch weiterentwickeln wird. Dazu benötigt es weiterhin eine gute Partnerschaft mit den Ausstellern und relevanten Organisationen und Institutionen. Die spezifischen Charakteristika machen Messen zeitlos und bieten den Ausstellern einen sicht­baren Mehrwert. Messen sind demnach weiterhin die effizienteste Möglichkeit, um mit Bestands- und vor allem potenziellen Neukunden in einen qualifizierten Kontakt zu treten.

Sabine Tichy-Treimel, Geschäftsleitung Messe Dornbirn

Nach einer aussichtsreichen Entwicklung im Messe- und Veranstaltungsjahr 2022 blicken wir mit Zuversicht auf das nächste Jahr. Das steigende Interesse hat gezeigt, dass gerade jetzt Messen, nämlich antizyklisch, wieder als Kommunikations- und Verkaufsplattform gefragt sind. Trotz der positiven Signale werden die Erwartungen für 2023, aufgrund von Einflussfak­toren wie der Energiekrise, noch unter 2019 bleiben. 

Die letzte Zeit hat uns gelehrt, wie wichtig Regionalität sowie ein wertschätzendes und gutes Miteinander für uns als Messeveranstalter in der Vier-Länder-Region sind. Wir nutzen diese Zeit als Chance zur Weiterentwicklung unserer bestehenden Formate und zur Umsetzung neuer Formate. Bereits dieses Jahr feiert die Smart Alps im Rahmen einer Kongressveranstaltung ihre Premiere. Die Lehrlingsmesse „Level Up“ sowie das „Sport Outdoor Festival“ werden im Frühjahr 2023 erstmals durchgeführt. 

Bernhard Erler, GF Klagenfurter Messe Betriebsgesellschaft mbH

Der Blick auf das Geschäftsjahr 2023 ist prinzipiell ein verhalten positiver, aber durchwachsen. Wir starten im Jänner mit der AGRARMESSE ALPEN-ADRIA, die bereits ausgebucht ist. Hier erwarten wir eine Steigerung gegenüber dem Vor-Corona-Niveau. Etwas gedämpft sind dann unsere Erwartungen bei der im Februar folgenden „Häuslbauermesse“, wo sich die negative Konjunktur der Bauwirtschaft bemerkbar macht. Aus heutiger Sicht rechnen wir mit einem Rückgang von bis zu 20 %. In Summe rechnen wir im Jahr 2023 mit einem ­weitestgehend stabilen Ergebnis. Was wir insgesamt bemerken, ist, dass sich das Buchungsverhalten unserer Aussteller verändert hat. Prinzipiell wird immer später gebucht, was hohe Herausforderungen an unsere Flexibilität stellt. Für 2024 rechne ich dann mit einer Stabilisierung der Lage auf Vor-Corona-Niveau.

Wolfgang Strasser, GF Messe Tulln

Kaum entspannt sich die Corona-Situation, bricht jetzt die Wirtschaft ein. Insbesondere die Konsumlaune hat nach der unglaublich starken Nachfrage zu Jahresbeginn merklich nachgelassen. Dazu kommt in vielen Branchen das weiterhin ungelöste Lieferkettenproblem. Wenige Wirtschaftsbereiche haben aktuell mit so ­großen Herausforderungen zu kämpfen wie die Messebranche. Eindeutig positiv ist aber, dass das Kundeninteresse weiterhin vorhanden ist. Wir rechnen daher für die kommenden Messen mit einer guten Besucherfrequenz. Wenn auch mit vorübergehend geringer Investitionsneigung zu rechnen ist, sind sich viele Aussteller bewusst, dass die Messepräsenz eine ­Investition in die Zukunft ist. Aus diesem Grund und auch aufgrund der erfolg­reichen Messen in diesem Jahr rechnen wir auf der Messe Tulln für 2023 mit einer durchaus positiven Entwicklung. Die „HausBau+EnergieSparen“ findet wieder zum Traditionstermin im Jänner statt und ist nach dem Besucherrekord von heuer schon jetzt sehr gut gebucht. Im Februar wird dann ein starkes Comeback für die „Bike Austria“ folgen. Die „Boot Tulln“ wird nach zwei Jahren Pause wieder in der ­alten Größe stattfinden. Auch für die „pool+garden Tulln“ im März sind die Erwartungen nach dem erfolgreichen Branchenstart (erste Messe) in diesem Jahr ­positiv. Nach diesem Auftakt erwarten wir unter anderem mit zwei neuen Gastver­anstaltungen und dem 70-Jahr-Jubiläum der „Int. Gartenbaumesse Tulln“ für 2023 ein dichtes Programm und ein insgesamt erfolgreiches Messejahr.

Benedikt Binder-Krieglstein, CEO RX Austria & Germany 

Prinzipiell spüren wir mehr denn je ein Bedürfnis der Menschen nach persönlichen Treffen. Gerade im ­wirtschaftlichen Bereich ist das Verlangen nach persön­lichem Austausch über die aktuellen Herausforderungen und Möglichkeiten groß. Insofern ist die Wirtschaft sehr wohl in Messelaune. Getrübt wird das Bild aber vornehmlich dadurch, dass viele Unternehmen momentan nicht über die personellen Ressourcen verfügen, um auf Messen aus­zustellen, selbst wenn sie wollten. Auf der anderen Seite werden teilweise Marketing-Budgets zweckentfremdet, um die explodierenden Energiekosten zu finanzieren. Es heißt daher nun, im Schulterschluss zwischen Wirtschaft und Politik die nötigen Maßnahmen zu setzen, um die Personalnot und die Kostenexplosion in den Griff zu bekommen. Das hilft nicht nur zahlreichen Unternehmen und Branchen, sondern wird letztlich auch dazu führen, dass das für den Städtetourismus so wichtige Messe- und Kongressgeschäft wieder zu seiner alten Stärke zurückkommen wird.

Valerie Gabl, Brandboxx Eventmanagerin

Die Konjunktur für Veranstaltungen und Feiern zeigt wieder deutlich nach oben. Wir freuen uns, dass der Wert der persönlichen Begegnung so im Fokus steht und unsere Veranstalter darauf große Stücke halten. Wir haben gelernt, mit Unsicherheiten in der Planung und kurzfristigen Änderungen umzugehen. Als Location mit einem fixen Team von Stand- und Bühnenbauexperten haben wir einen riesigen Vorteil, weil wir innerhalb kürzester Zeit reagieren können; selbst das Catering können wir auf Wunsch hausintern anbieten. Diese maßgeschneiderte Beratung schätzen Kunden und Veranstaltungen wie die Onlinemarketing-Konferenz OMX und SEOkom, das Österreichische Rote Kreuz, ALDI Süd oder der Kunst- und ­Designmarkt und viele andere mehr. Das Besondere an unserer Location ist zweifellos, dass sie an Österreichs größtes Modehandelscenter angeschlossen ist und durch zahlreiche Eigen- und Fremdmessen eine hohe Frequenz im Haus besteht. Auch alle externen Partner wie Eventtechniker, Dekorateure, Sicherheitsdienste oder Hostessen kennen die Brandboxx als verlässlichen Partner – das alles trägt zum Erfolg einer Veranstaltung bei.

Helmut Slezak, Messedirektor Messe Ried

Nach unseren letzten Veranstaltungen können wir dies mit einem klaren JA beantworten. Natürlich haben sich seit ­Februar 2020 viele Dinge rasant verändert und wir haben derzeit eine Vielzahl an Herausforderungen, die parallel auftreten. Nichtsdestotrotz ist die Live- Kommunikation vor allem für KMUs von erheblicher Bedeutung und wird auch von einem Großteil der Firmen als sehr wichtiges Vertriebsinstrument geschätzt. Als Messeveranstalter haben auch wir in den letzten drei Jahren wesentlich spontaner und beweglicher werden müssen, da die Planungen und Umplanungen oft in extrem kurzen Zeitfenstern passieren. Die österreichischen Messen haben bewiesen, dass sie dies perfekt können und hier weiterhin eine wichtige Wirtschaftsplattform und Drehscheibe sind. Die Besucher sind ebenfalls wieder in Messelaune und schätzen die persönlichen Gespräche zur Entscheidungsfindung sehr. Auch wenn die wirtschaftliche Gesamtsituation für 2023 viele Unsicherheiten und auch den einen oder anderen Rückschlag mit sich bringen wird, sind wir trotz allem positiv gestimmt und davon überzeugt, dass Messen auch in Zukunft ihren festen Platz im Wirtschafts- und Gesellschaftsleben haben werden.

Werner Roher, Geschäftsführer Messe Wieselburg

Insgesamt sind wir vom Vor-Corona-Niveau schon noch entfernt: Je nach Thema konnten wir in Wieselburg bei einzelnen Messen wieder das Level von 2019 erreichen, bei anderen sind Rückgänge von bis zu 25 % zu verzeichnen. Dazu tragen verschiedene Faktoren wie Terminverschiebungen, neue Kombinationen aufgrund von Terminveränderungen und zum Beispiel im Baubereich die aktuelle Markt­situation bei. Aus meiner Sicht kann man nicht sagen, „der Messe geht es schlecht“, sondern es gibt Themenbereiche, die derzeit generell schwer zu bearbeiten sind. Die Wirtschaft ist aus unserer Sicht grundsätzlich schon wieder in Messe­laune. Mit den „KLS-Fachtagen – Karosserie, Lackierung & Schadensmanagement“ ist uns zum Beispiel gelungen, 2022 ein neues Format erfolgreich zu starten. Und auch für 2023 ist mit der „Outdoor – Sport & Bike“ ein neues Messeformat geplant. Den allgemeinen Herausforderungen wie Personalmangel, Energieumstellung und Digitalisierung haben sich auch die Messeveranstalter zu stellen – in Wieselburg geschieht das gerade in Form von neuen PV-Anlagen und einer Umstellung der Heizsysteme.

Robert Schneider, GF Messe Wels

Es ist kein Geheimnis, dass die Messewirtschaft von den wechselnden Wirtschaftslagen mehr betroffen ist als viele andere Wirtschaftszweige. Einerseits sind wir mit unseren Messen in vielen unterschiedlichen Branchen unterwegs und spüren daher von fast überall die jeweiligen Probleme. Das letzte und das aktuelle Jahr sind geprägt von einer Angebotsverknappung. Viele Aussteller haben einfach nicht die Kapazitäten, um die Nachfrage zu befriedigen, und sehen sich daher nicht in der Lage, noch zusätzlich auf Messen auszustellen. Andererseits freuen wir uns bei den Messen über einen sehr guten Besuch, der meist sogar an das Vor-Corona-Niveau anschließt. Das heißt: weniger Aussteller und teilweise sogar mehr Besucher. Für 2023 haben wir einen weiteren ungünstigen Effekt: Nach der Überhitzung der Märkte folgt in vielen Branchen eine abrupte Landung, da die Nachfrage in vielen Sektoren völlig einbricht. Wir sind aktuell damit konfrontiert, dass die Auftragsbücher noch übervoll sind und gleichzeitig bereits massive Sparmaßnahmen für die Zeit danach getroffen werden. Dies ist von Branche zu Branche unterschiedlich. Im Bausektor und im Sanitärbereich – Bereiche, die traditionell bei Messen stark vertreten sind – ist dies besonders ausgeprägt. Daher wird auch das Jahr 2023 eine große Herausforderung für die Messewirtschaft. Das Modell Messe funktioniert jedoch nach wie vor sehr gut. Bei allen unseren Veranstaltungen war die Zufriedenheit der Aussteller und Besucher außerordentlich hoch!

Armin Egger, Vorstand MCG

Nach erfolgreicher Durchführung der dies­jährigen Grazer Herbstmesse lässt sich auf jeden Fall bestätigen: Die Wirtschaft ist definitiv noch in Messelaune!

Aussteller aus den unterschiedlichsten Branchen und ein vielfältiges, spannendes Programm zogen auch heuer wieder Tausende Besucher auf das Gelände der Messe Graz. Natürlich lässt sich ebenso beobachten, dass die wirtschaftliche Gesamtsituation auch die Messewirtschaft maßgeblich beeinflusst. Sowohl die Aspekte Energie- und Personalmangel als auch Rohstoffmangel sowie das derzeitige Weltgeschehen bekommen nicht nur wir, sondern auch unserer Aussteller zu spüren. Doch auch für unsere kommenden Messeformate, wie zum Beispiel die „Häuslbauermesse“, die „Lebensraum“ oder die „MotionExpo“, blicken wir positiv gestimmt in die Zukunft. Die Messe bringt Information gepaart mit Emotion – und dies wird auch zukünftig für Begeisterung sorgen.

Alexander Kribus, GF Messezentrum Salzburg

Das Messegeschäft war in der Vergangenheit schon einfacher. Mittlerweile – im dritten Corona-Jahr – sind wir mit dem Thema der steigenden Energiepreise und den damit verbundenen Themen wie Inflation und stagnierende Wirtschaftsleistung befasst. Diese Herausforderung trifft uns einerseits als Unternehmen selbst, etwa die Frage, welche Preissteigerungen unseren Kunden zumutbar sind. Andererseits sind alle unsere Gastveranstalter und Aussteller auch direkt damit konfrontiert. Uns allen ist klar, dass wir im Wesentlichen von den Marketing-Budgets unserer geschätzten Kunden abhängen und hier sehr gerne der Rotstift angesetzt wird. 

Wir sind zuversichtlich, in den nächsten Jahren wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren zu können. Neben unseren eingeführten Plattformen gibt es immer wieder Chancen, die wir nutzen können. So sind Unternehmen immer mehr bereit, im Bereich Employer-Branding Aktivitäten zu setzen. Und was könnte besser geeignet sein als analoge Veranstaltungen, um mit potenziellen Bewerbern in Kontakt zu treten. Wir müssen mehr über Möglichkeiten reden und eine gute Grundstimmung erzeugen, denn das ist die Basis für eine positive Zukunft.

Markus Tuider, Burgenland Messe

Die Wirtschaft kommt wieder in Messelaune, wir nehmen das bei den Buchungen für das erste Quartal 2023 ganz deutlich wahr. Es ist wieder spürbar einfacher, Kunden von den unbestrittenen Vorteilen einer Messebeteiligung zu überzeugen. Der Großteil unserer Aussteller sind Klein- und Mittelbetriebe aus der Industrie und dem Handwerk. Da sich in diesen Branchen die Konjunktur eintrübt und darum wieder mehr Budget ins Marketing fließt, sehen wir für das erste Quartal den Einfluss der wirtschaftlichen Gesamtsituation positiv. Prognosen darüber hinaus sind nur schwer zu machen, es bleibt weiter eine sehr spannende und herausfordernde Zeit.

Peter Lindpointner, GF von Messen CMW Peter Lindpointner GmbH & Co KG und Vorstand der Interessengemeinschaft der privat geführten österreichischen Messeunternehmer 

Die Wirtschaftsplattform Messe ist und wird immer seine Berechtigung haben! Die letzten Jahre haben aber die Messelandschaft massiv verändert und geprägt. In der Pandemiezeit konnten viele Messen aufgrund der immer wiederkehrenden Lockdowns nicht veranstaltet werden. Diese Situation hat auf alle Fälle schon große Wunden hinterlassen. Viele der Aussteller haben sich notgedrungen umorientiert, um auch ohne Messen überleben zu können, oder haben generell ihr Geschäftsfeld so verändert, dass sie ohne Messen auskommen. Auch sind ­einige der typischen Messeaussteller inzwischen in Konkurs gegangen. Andere Unternehmen haben das bekannte Personal- & Zulieferproblem sowie auch durch die ständigen Teuerungen nicht mehr die finanzielle Kraft, einen Messeauftritt in der ursprünglichen Größe finanzieren zu können. Zusätzlich droht bei gewissen Messethemen ein äußerst ernst zu nehmender Preisverfall beim Flächentarif durch den Preisdruck, den Aussteller auf die Messeveranstalter übertragen möchten, um überhaupt ausstellen zu können. Dieser Preisdruck führt letztendlich zu einer komplett unwirtschaftlichen Messedurchführung, sodass diese Messeformate aufgrund dieser Unwirtschaftlichkeit sicherlich keine logische lange Überlebenschance mehr haben.

Messeformate wie zum Beispiel unsere Weinmesse Innsbruck, welche auch im heurigen Jahr Ende April wieder ein toller Erfolg war, sehe ich aus heutiger Sicht auch in Zukunft als fixen Bestandteil in der Messelandschaft. 

Markus Grießler, CEO Austrian Exhibition Experts GmbH

Nach den schwierigen Corona-Jahren haben wir nun einen großartigen Messeherbst hinter uns. Anfang Oktober konnten wir mit einer ­fulminanten Vienna Comic Con starten, gefolgt von der Lebenslust Messe und rund um den Nationalfeiertag die Modellbau Messe mit der Ideenwelt. Die positive Resonanz der rund 100.000 Besucher sowie das Feedback unserer Aussteller lassen uns sehr positiv in die Zukunft blicken. Wirtschaft und Konsumenten sind definitiv in Messelaune und auch in herausfordernden Zeiten wird das Format Messe als kompakter ­Informationshub, Ort der Begegnung von Branchenspezialisten sowie Entertainment-Plattform wahrgenommen. Bei Messen gelingt es, Menschen zusammenzubringen, die in persönlichen Gesprächen und mit haptischen Eindrücken informiert und unterhalten werden wollen. 

Auch wenn die wirtschaftlichen Herausforderungen mit Sicherheit nicht weniger werden, kann aus meiner Sicht auch im nächsten Jahr mit einer starken Messe­saison gerechnet werden.

Foto: Image by jannoon028 on Freepik

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Markenwelten raumgreifend inszeniert

Anlässlich der IFA 2022, die vom 2. bis 6. September in Berlin stattfand, kreierte und realisierte SCHMIDHUBER die Messeauftritte der langjährigen Kunden Siemens und Bosch, die mit ihren Markenwelten auf einer Fläche von 6.000 m²  die gesamte Halle 1.1 belegten. 

Bei Siemens führte eine Tour durch den Urban Life Park, auf der Besucher:innen außergewöhnliche Einblicke in einen urbanen und nachhaltigen Lebensstil bekommen und sich von innovativen Technologien und faszinierendem Design inspirieren lassen konnten. Über den Urban Life Path gelangten sie in die Bereiche Cooling, Discare, Coffee, Laundry Care sowie Cooking. Das Herzstück war die Urban Life Park Stage mit interaktiven Shows und IFA Panel-Diskussionen, die für digitale Besuchende in Echtzeit übertragen wurden. 

Bei der Schwestermarke Bosch drehte sich alles um eine fantastische Lebensweise, in die die Besucher anhand einer Content Journey hautnah eintauchen konnten. Der Fantastic Layer brachte mediale Inhalte und vor allem Farbe aus dem aktuellen CD in den Raum und sorgte für räumlich-kommunikativen Zusammenhalt. Die mediale Inszenierung Fantastic Supersign führte zur Fantastic Lounge mit einer 12 m langen Sofalandschaft mit bestem Blick auf die Brand Stage mit ihren interaktiven live Koch-Shows. Das Rückgrat für beide Messestände bildete das gemeinsame Händlerzentrum mit 19 Meetingräumen auf zwei Etagen, mit Bewirtung und Rückzugsmöglichkeiten für Kundengespräche. 

Eckdaten

Messe: IFA 2022, BerlinAussteller: BSH Hausgeräte GmbH, MünchenAusstellungsfläche: 6.000 m², die komplette Halle 1.1Konzept und Architektur: SCHMIDHUBER,  MünchenKonzept und Kommunikation: BLACKSPACE, MünchenStandbau, Stahlbau und Grafik: Metron Eging, Eging am SeeShowlicht und Medientechnik: Neumann & Müller, Bochum

Fotos: Jörg Hempel, Aachen

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UFI European Conference findet 2023 in den Niederlanden statt

Maastricht ist Gastgeber der UFI European Conference vom 14. Juni bis 16. Juni 2023, zusammen mit dem UFI Operations & Services Forum, dem UFI HR Forum und einer Auftaktveranstaltung für Messedirektoren.

„Wir freuen uns sehr, die Konferenz nächstes Jahr nach Maastricht zu verlegen. Trotz der vielen positiven Aspekte, die wir in Bezug auf Aussteller und Besucher sehen, die zu Messen zurückkehren, ist dies eine sehr herausfordernde Zeit, da Europa verschiedenen internen und externen Belastungen ausgesetzt ist. Daher ist es für uns wichtiger denn je, zusammenzukommen, um zu lernen, Erfahrungen auszutauschen, sich zu vernetzen und neue Möglichkeiten zu entwickeln“, sagt Nick Dugdale-Moore, European Regional Director von UFI.

UFI, der Weltverband der Messebranche, veranstaltet vom 14. bis 16. Juni 2023 in Maastricht seine UFI European Conference. Die Konferenz steht allen Fachleuten der Messebranche offen und ist das wichtigste jährliche Treffen der Messebranche in der Region. Über 170 Delegierte aus 25 Ländern und Regionen nahmen an der Ausgabe 2022 der UFI European Conference teil, die bei Grupa MTP in Poznan, Polen, stattfand und von den Delegierten eine NPS-Punktzahl von +62 erhielt.

In derselben Woche finden auch andere Veranstaltungen statt, darunter das UFI Operations & Services Forum und das UFI HR Forum sowie der Event Directors Summit – eine neue Auftaktveranstaltung exklusiv für Messeleiter von 50 der weltweit führenden Messemarken.

Die Konferenz wird vom MECC Maastricht veranstaltet und findet in seinem neu renovierten internationalen Konferenzzentrum statt. Der Begrüßungsempfang findet im Government House statt, der Residenz des Gouverneurs und dem Ort, an dem 1992 der historische Vertrag von Maastricht unterzeichnet wurde.

„Wir freuen uns, die UFI-Community nächstes Jahr in unserer Stadt und an unserem Veranstaltungsort begrüßen zu dürfen. Sie werden ein sehr einladendes Team finden, das für seine Gastfreundschaft mit einem Auge für Details bekannt ist und Ihre Veranstaltung über Grenzen hinaus bringt. Maastricht ist eine schöne Stadt im Herzen Europas, sehr gut angebunden und bekannt für ihre Innovationen in den Bereichen Gesundheit und Materialien. Aufgrund der zentralen Lage von Maastricht wird es für unsere internationalen Kollegen einfach sein, zu uns zu kommen. Ich freue mich darauf, Sie im Juni zu sehen“, sagt Rob van de Wiel, CEO des MECC Maastricht.

Foto: Image by jannoon028 on Freepik

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