Der Kongress- und Veranstaltungsmarkt in Berlin boomt – und stößt gleichzeitig an seine Grenzen. Eine neue Potenzialanalyse im Auftrag von visitBerlin und der Messe Berlin belegt: Die Hauptstadt braucht zusätzliche Veranstaltungsflächen, insbesondere für mittlere Formate mit 1.000 bis 5.000 Teilnehmenden. Mit einem Wachstum von 29 Prozent und insgesamt 12,9 Millionen Teilnehmenden im Jahr 2024 zeigt sich die hohe Nachfrage deutlich. Der Bedarf an neuen Kapazitäten ist groß – und erste Projekte sind bereits in Planung.
Messe Berlin reagiert mit neuem Kongresszentrum
Die Messe Berlin will auf diese Entwicklung reagieren und plant den Bau eines neuen, multifunktionalen Kongresszentrums auf dem Messegelände unter dem Funkturm. Auf dem Standort der heutigen Halle 9 soll ein modernes Venue mit rund 12.000 Quadratmetern Fläche entstehen. Es wird für Kongresse, Tagungen und Messeformate gleichermaßen nutzbar sein – gezielt im stark nachgefragten mittleren Segment.
„Mit dem neuen Kongresszentrum schaffen wir zusätzliche Kapazitäten gezielt dort, wo Berlin bisher unterversorgt ist. Das stärkt unsere Position im globalen Wettbewerb“, sagt Dr. Mario Tobias, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH.
Wirtschaftliche Bedeutung für Berlin
Die Bedeutung der Branche für die Hauptstadt ist enorm. Laut Franziska Giffey, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, erwirtschaftete der Veranstaltungs- und Kongresssektor allein 2024 rund 1,4 Milliarden Euro. Für 2025 wird mit einer weiteren Steigerung gerechnet.
„Damit unsere Stadt im internationalen Wettbewerb weiter vorn mitspielt, braucht es gezielte Investitionen, eine moderne Infrastruktur und verlässliche politische Rahmenbedingungen“, so Giffey.
Die Potenzialanalyse der dwif Consulting GmbH bestätigt das: Mit nur ein bis zwei neuen Veranstaltungszentren könnten jährlich 76 zusätzliche Kongresse stattfinden, rund 215.000 Teilnehmertage generiert und ein wirtschaftlicher Mehrwert von 78 Millionen Euro erzielt werden.
Internationale Nachfrage steigt weiter
Auch auf internationaler Ebene wird Berlin als Kongressstandort immer beliebter. 2024 kamen 21 Prozent der Teilnehmenden aus dem Ausland – nahezu doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Zu den wichtigsten Herkunftsmärkten zählen das Vereinigte Königreich, Nordamerika sowie Spanien, Italien und Frankreich.
„Die Analyse bestätigt, dass der Markt mehr Berlin haben möchte. Darauf reagieren wir jetzt“, sagt Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin. „Weltweit entstehen neue Kongresszentren, es ist wichtig, dass wir hier mithalten können.“
Fazit: Berlin positioniert sich für die Zukunft
Mit der geplanten Multifunktionshalle auf dem Messegelände unterm Funkturm setzt Berlin ein klares Signal: Die Hauptstadt will ihre Rolle als internationale Kongress- und Veranstaltungsmetropole weiter ausbauen. Die Kombination aus steigender Nachfrage, internationalem Interesse und konkreten Ausbauplänen bildet eine starke Grundlage für nachhaltiges Wachstum im Veranstaltungssektor.
Weitere Informationen zur Kongressstudie und zum Projekt: convention.visitBerlin.de
Quelle: Messe & Event Magazin